Die Equine Odontoclastic Teeth Resorption and Hypercementosis ist eine degenerative, entzündliche Erkrankung der Schneidezähne. Aus bisher noch nicht vollständig geklärter Ursache kommt es zu einem irreversiblen Zahnschmelzabbau durch Odontoclasten und einer Auflagerung von Zahnzement. Folge sind zunächst brüchige, später in einen Auflösungszustand übergehende Zahnwurzeln. Häufig verdicken sie sich knollenartig - ein höchst schmerzhafter Prozess. Zahnstein, Parodontose, übler Maulgeruch und eitrige Pusteln im Zahnfleisch begleiten diese Erkrankung, die ab einem Alter von ca. 18 Jahren viele ältere Pferde trifft. Mithilfe einer speziellen Pilzmischung lässt sich das Fortschreiten häufig stoppen oder zumindest verlangsamen. Auch Zahnpflege hilft.
Fast immer beginnt die Erkrankung an den äußeren Schneidezähnen. Diese kürze ich so, dass sie nicht mehr in Okklusion stehen und somit keinen Druck mehr beim Kauen verursachen. Ab einem bestimmten Entzündungszustand hilft nur noch das Ziehen der betroffenen Zähne.
Auch wenn die Besitzer unter dem Verlust der Schneidezähne ihrer Pferde häufig sehr leiden, ist es für die Pferde eine Wohltat von den Schmerzen befreit zu sein. Bis auf das Abbeißen von sehr kurzem Gras sind sie nicht in ihrem Fressverhalten beeinträchtigt. Im Gegenteil, viele blühen geradezu auf.
Zahnsteinauflagerungen betreffen vor allem Hengst- und Schneidezähne. Diese löse ich mechanisch. Ein Zahnfleischgel kann zur weiteren regelmäßigen Pflege und Prophylaxe von Zahnfleischentzündungen verwendet werden. Mündspülungen und Zähneputzen beim massiven Auftreten von Zahnstein sind anzuraten.
In jedem Alter können Zahnfrakturen auftreten. Manchmal splittern nur Teilstücke ab, z.T. bricht der Zahn bis in die Tiefe praktisch mittig. Viele Zähne und Zahnstücke kann ich problemlos vor Ort entfernen, andere müssen stationär gezogen werden.
Insbesondere bei älteren Pferden entstehen Zahnlücken (Diastemen), in welche sich Futterreste einklemmen und so eine bakterielle Infektion der Zahnhälse und schließlich der Zahnwurzeln verursachen. Die Pferde fallen häufig durch massiven, gülleartigen Maulgeruch und Schwierigkeiten, besonders beim Heufressen (Wickel drehen), auf. Hier hilft nur die Entfernung des betroffenen Zahnes. Dies kann ich im Allgemeinen vor Ort tun
Bakterien aus dem Blut können sich in der Kieferhöhle absiedeln und zu einer Infektion einer oder mehrerer Zahnwurzeln führen. Ein häufiges Symptom ist stark stinkender, einseitiger Nasenausfluss. Röntgenbilder des Kopfes diagnostizieren die Erkrankung.